Poch - (FR)

Seit seinem 14. Lebensjahr bewegt sich Patrice Poch in der Welt des Punk-Rock: Harrington und Doc Martens, satte Gitarren und energetische Konzerte. Aufgrund seiner "Do it yourself"-Kultur und der Aneignung der Straße interessiert er sich sehr schnell für Schablonen und realisiert seine ersten "Bombages" ab 1988. Ende der 80er Jahre entdeckte er die Hip-Hop-Bewegung und das Graffiti. Er ist Autodidakt und investiert sich in diese neue Praxis, indem er in einem fast stachanowistischen Rhythmus Wände und Züge in der Region Paris bemalt. Zu dieser Zeit war Europa das Spielfeld einer Graffiti-Internationale.

Er reiste herum und setzte sich mit anderen Kulturen und Künstlern auseinander. Ende der 90er Jahre entschied er sich für eine minimalistischere Arbeitsweise. Er bevorzugte andere Medien und vervielfältigte Logotypen in Acryl, Collagen vor Ort, Schablonen und Poster. Die Referenzen und Zitate in seinen Straßenbildern sind von der Punkrock-Bildsprache beeinflusst. Anfang der 2000er Jahre entschied er sich für die Darstellung von Figuren in Lebensgröße, um einen Dialog und eine Interaktion mit dem Betrachter zu eröffnen. Die anachronistischen Figuren, die er darstellt, sind die Akteure einer Punkszene der 80er Jahre, deren Kulisse die Straße ist und die alle Irrwege zulässt. Er bleibt den ikonografischen Codes seiner jungen Jahre treu und idealisiert die Momentaufnahmen einer vergangenen Epoche.